Es gibt keine bessere Möglichkeit, eine Landschaft kennenzulernen, als zu Fuß. Der Obergermanisch-Raetische Limes, der zwischen den Flüssen Rhein und Donau auf 550 km Länge die Grenze des Römischen Reiches markierte, verschmolz mit der Landschaft zu einer Einheit. Vom Ende des 1. Jahrhunderts n. Christus bis zur zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts trennte er für rund 150 Jahre die römischen Provinzen Obergermanien und Raetien von den Germanen. Überwachungs- und Sperranlagen (Türme, Palisaden, Gräben, Wälle, Mauern) bildeten mit den Truppenunterkünften (Kastellen) eine künstliche Grenze, deren Verlauf ganz wesentlich von der Landschaft bestimmt wurde. Entlang dieser gigantischen Grenzlinie des Altertums erleben Sie einen der größten Kulturwanderwege Europas mitten in Deutschland.
Wer den Limes mit seinen Resten kennenlernen und verstehen will, der muss sich auf Wanderschaft begeben. Zusammen mit der Bewegung an frischer Luft gibt es kaum etwas Erholsameres. Der gut markierte Wanderweg existiert bereits: der Limeswanderweg, der durch Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern führt. Er wurde zu einer Zeit ins Leben gerufen, als noch niemand ahnte, dass der Obergermanisch-Raetische Limes einmal Welterbestätte der UNESCO werden würde, lange bevor die Deutsche Limes-Straße und der Deutsche Limes-Radweg ausgewiesen worden sind.