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Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

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  • Ostkastell Welzheim © Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, Fotografie: Dietmar Denger

  • Großerlach-Grab - Heidenbuckel (WP 9/83) © Verein Deutsche Limes-Straße

  • Heidenbuehl Murrhardt © Verein Deutsche Limes-Straße

  • Carl-Schweizer-Museum Murrhardt: Blick in die römische Sammlung © CSM Murrhardt

  • Limeswachturm Wachposten 9/91 "Römerschanze" bei Murrhardt ©Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

Der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

Der 1979 gegründete Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald ist ein geschützter Landschaftsraum. Die ländlich geprägte Region umfasst 48 Städte und Gemeinden in 6 Landkreisen. Naturnahe Wälder und blühende Wiesen, enge Täler und aussichtsreiche Höhen, kleine Weiler und historische Orte wechseln sich auf einer Fläche von 1.270km² ab. In zahlreichen Schutzgebieten sind seltene Tier- und Pflanzenarten beheimatet.
Unsere vom Menschen geprägte Kulturlandschaft nachhaltig zu erhalten ist der Leitgedanke des Naturparks. Dazu soll der Schutz der Natur durch eine angepasste Bewirtschaftung sichergestellt werden. 

Die Aufgabe des Naturparks ist es, Natur und Mensch zu verbinden. Dies spiegelt sich in Projekten in vier Bereichen wider: Naturbezogene Bildungsangebote, Unterstützung der Regionalvermarktung, naturnahe Erholung und Erhalt der Artenvielfalt. Besonderes Highlight und eindrucksvolles historisches Zeugnis ist der Limes, der sich geradewegs durch den Naturpark zieht. Spuren dieses gewaltigen Bauwerkes sowie Überreste und Rekonstruktionen von Wachtürmen, Kastellen und Wohnhäusern sind auch heute noch zu finden, bspw. in Mainhardt, Murrhardt, Welzheim und Lorch.

Archäologischer Park Ostkastell Welzheim

Der Luftkurort Welzheim gehörte im 2./3. Jh. zu den wichtigsten Truppenstandorten am Obergermanischen Limes. Beweise dafür sind die auffällig vielen Kastelle innerhalb des heutigen Stadtgebietes (Ost- und Westkastell) und außerhalb des Ortes (Kleinkastell Rötelsee). Zwischen den Kastellen bewohnten Zivilisten eine Grenzsiedlung, den „Vicus“. Hilfstruppen aus Britannien und Kundschafter sollen im Ostkastell stationiert gewesen sein. Das aufwendig rekonstruierte Westtor des Ostkastells ist Blickfang und Attraktion zugleich, denn vom Wehrgang des Tores bietet sich ein guter Überblick über die gesamte Anlage. Anschaulich konserviert sind die Reste eines größeren Gebäudekomplexes, der zu Römerzeiten vermutlich als Speicher diente, sowie das Badehaus im südöstlichen Bereich des Archäologischen Parks. In der Südwestecke des Kastells ist noch einer der beiden Brunnen zu sehen, aus denen die Archäologen wahre Schätze bargen. Unter anderem wurden Dutzende von Männer-, Frauen- und Kinderschuhen gefunden - die größte Entdeckung antiker römischer Schuhe, die jemals gemacht wurde und heute im Städtischen Museum Welzheim zu sehen ist. Das Freilichtmuseum Archäologischer Park Ostkastell ist jederzeit kostenlos zugänglich. Zahlreiche anschauliche Schautafeln geben Erläuterungen zu den Gebäuderesten und weiteren Exponaten aus dem Gebiet des Obergermanischen Limes. 1800 Jahre nach der Aufgabe hat das Ostkastell seit 2005 eine neuzeitliche Besatzung gefunden: Unter dem Namen Numerus Brittonum hat sich eine Gruppe interessierter Freizeitrömer zusammengefunden, die den Archäologischen Park mit großer Fachkenntnis und spielerischer Freude für die Besucher wieder zum Leben erweckt.

Das Fremdenverkehrsamt in Welzheim vermittelt Führungen nach Voranmeldung. Rienharzer Straße | 73642 Welzheim Telefon 0 71 82 / 80 08-15 | Telefax 0 71 82 / 80 08-80 stadt@welzheim.de | www.welzheim.de Termine für eine Kastellwache: www.limes-cicerones-welzheim.de

Kleinkastell Rötelsee

Die Anlage ist komplett ausgegraben und gilt als Musterbeispiel eines Kleinkastells am Obergermanischen Limes zwischen Main und Rems. Die Mauern sind konserviert und die hölzernen Innenbauten mit Steinplatten im Grundriss angedeutet. Das Kastell (324 m² Innenfläche) ist von einer Kastellmauer (Breite 1 m) mit abgerundeten Ecken und einem Graben (Breite 2 m) umgeben, unterbrochen von dem einzigen nach Osten orientierten Tor, das möglicherweise im Zusammenhang mit einem Limesdurchgang steht, den die kleine Garnison überwachen sollte.

Heidenbuckel (WP 9/83)

Auf dem Heidenbuckel ca. 1 km südlich von Grab wurde ein begehbarer, ca. 10 m hoher Steinturm mit Holzpalisade, Wall und Graben originalgetreu nachgebaut. Der Wachturm mit quadratischem Grundriss (4,3 x 4,3 m) ist als erster neu errichteter steinerner Limes-Wachtturm in Baden-Württemberg seit Herbst 1982 für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Wiederaufbau basiert auf den Erkenntnissen archäologischer Untersuchungen. Zum Schutz vor Tieren und möglichen Angreifern befand sich kein Eingang zu ebener Erde. Der Zugang zum Turminneren erfolgte über eine mobile Leiter zum ersten Obergeschoss. Durch eine Waldschneise sind der ehemalige Wall und Graben deutlich in der Landschaft erkennbar. Auf 536 m Höhe erbaut, stellt dieser Limesturm einen Hauptvermessungspunkt und die zweithöchste Stelle am gesamten Vorderen Limes dar. Der Schlüssel für den Turm kann im Rathaus in Großerlach und in der Trauzenbacher Gaststätte „Waldblick“ ausgeliehen werden (Turmführungen auf Anfrage, Telefon 0 71 92/2 13-7 77).

Heidenbühl (WP 9/96)

Eduard Paulus und Gustav Sixt, Mitglieder der Reichs-Limeskommission, entdeckten Ende des 19. Jahrhunderts bei Grabungen auf dem Heidenbühl das Fundament des WP 9/96 (Turm A). 1961/64 folgten unter der Leitung von Dr. Rolf Schweizer erneute Untersuchungen, die Erstaunliches zutage förderten. So fand sich 0,5 m entfernt in östlicher Richtung ein weiteres Fundament (Turm B). Die Nordseiten beider Fundamente waren in einer Fluchtlinie, die Südseite von Turm B sprang 0,24 m weiter vor. Die Archäologen stellten fest, dass der Turm A zuerst erbaut worden war. Nachdem dieser einem Brand zum Opfer fiel, wurde er abgtragen und aus dem noch brauchbaren Steinmaterial ein zweiter Turm (Turm B) daneben aufgebaut. Der zweite Turm zeigt eine viel flüchtigere Bauweise als sein Vorgänger. Daran wird deutlich, dass große Eile geboten und der Turmstandort auf dem Heidenbühl strategisch wohl sehr wichtig war. Im ursprünglichen Turm fand sich eine Feuerstelle, von der vermutet wird, dass sie erst nach dessen Abbruch angelegt wurde. Neben weiteren Fundstücken wurde dort auch ein Bratspieß geborgen. Die untere Mauerpartie des zuerst erbauten Turms (Turm A) wurde auf eine Höhe von 6 m rekonstruiert, die Fundamente des jüngeren Turms (Turm B) konserviert.

Carl-Schweizer-Museum

Römische Sammlung, Funde aus Kastell, Zivilsiedlung sowie Limes. Rekonstruiertes Pfeilergrabmal(Sockel) mit Kapitolinischer Wölfin, Kopien und Originale wichtiger Inschriften aus der Region. Modelle, Bronzefunde – Schwert (Parazonium), Teile eines Cornus, Münzschatz. "Virtuelle Limeswelten" - Multimediaschau in der römischen Abteilung.  Weitere Sammlungen und Abteilungen.

Das Museum ist in Teilen barrierefrei (mit Ausnahme des Untergeschosses / römische Sammlung und Sammlung Mittelalter). Busparkplatz und Behindertenparkplätze befinden sich direkt vor dem Haus, die Eingänge sind mit Rampen versehen. Es gibt eine Behindertentoilette in unmittelbarer Nähe zum Museum im Kino. Bitte informieren Sie sich über das reichhaltige Führungs- und Veranstaltungsangebot, auch zum Thema Limes:

 www.carl-schweizer-museum.de

Öffnungszeiten Sommerhalbjahr (Karfreitag bis 1. Dezember):

Montag: Geschlossen (Gruppen auf Anfrage)

Dienstag bis Freitag: 11:00 - 12:00 Uhr und 16:00 bis 17:00 Uhr

Samstag:                   11:00 - 12:00 Uhr und 15:00 bis 17:00 Uhr 

Sonn- und Feiertage: 11:00 - 12:00 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr

 

Öffnungszeiten Winterhalbjahr (1. Dezember bis Karfreitag)

Montag, Mittwoch und Freitag (außer Feiertage): Geschlossen (Gruppen auf Anfrage)

Dienstag und Donnerstag: 11:00 - 12:00 Uhr und 16:00 bis 17:00 Uhr

Samstag:                            15:00 bis 17:00 Uhr 

Sonn- und Feiertage:         14:00 bis 17:00 Uhr

Römerschanze (WP 9/91)

Nördlich von Siegelsberg liegt dieser Wachtturm, ein ganz gewöhnlicher Wachposten, der vermutlich mit acht Mann, einer „contubernia“ besetzt war. Dies war die kleinste militärische Einheit, die gerade eben ein Zelt, eine Kasernenstube oder eben einen Wachtturm füllte. Die Soldaten wurden für mehrere Tage aus ihrem Kastell abgeordnet und mussten auf sehr beengtem Raum miteinander auskommen, wobei sie sich bei Wache, Streifengängen und Ruhezeiten abwechselten. Ihre Mahlzeiten bereiteten sie sich selbst zu aus den Vorräten, die sie für ihren Einsatz zugeteilt bekommen hatten. Hauptsächlich bestand die Ration aus Getreide. Funde von Jagdwaffen an vielen Limestürmen legen nahe, dass die Soldaten während des Grenzdienstes ihren Speiseplan mit Wildbret aufbesserten. Das Fundament dieses Postens wurde bis zu einer Höhe von vier Metern mit Originalsteinen rekonstruiert.

Geschäftsstelle, Naturparkzentrum und Tourist-Information

Das Naturparkzentrum des Schwäbisch-Fränkischen Waldes in Murrhardt erwartet Sie ganzjährig mit vielfältigen Angeboten und hilfreichen Informationen zum gesamten Naturparkgebiet. In einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahre 1860 befinden sich die Geschäftsstelle des Naturparkvereins, die Naturpark-Erlebnisschau sowie die Tourist-Info der Stadt Murrhardt.

Das Naturparkzentrum und die Tourist-Info werden an den Wochenenden und Feiertagen von unseren ehrenamtlichen Mitarbeitenden betreut. Die ganzjährige Betreuung ist nur mit ihrer Unterstützung möglich. Sie versorgen die Besuchenden mit interessanten Infomaterial, Wanderflyer und bieten auch an Wochenend- und Feiertagen die Möglichkeit das Naturparkzentrum zu besuchen!

Öffnungszeiten

Mo.-Do.: 9.00 - 16.00 Uhr

Fr.: 9.00 - 12.00 Uhr

Sa.: 9.30-13.00 Uhr 

So. / Feiertag: 9.30-13.00 Uhr

Adresse:

Marktplatz 8

71540  Murrhardt (DE)

 

Eine Übersicht über die Limes-Wanderwege im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald finden Sie hier:

 

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