Malerisch eingebettet zwischen den Hügeln von Spessart und Odenwald erwarten Sie - aufgereiht am blauen Band des Mains - Miltenberg, Bürgstadt und Kleinheubach, die DREI AM MAIN.
Miltenberg liegt am südlichsten Punkt des jüngeren Mainlimes am Ende der sogenannten "nassen Grenze". Unter Kaiser Antoninus Pius wurde der "nasse Limes" am Main zwischen Großkrotzenburg und Wörth bis Miltenberg bzw. Bürgstadt verlängert. Von hier führte der "feste Limes" über Walldürn, Osterburken und Lorch bis an die Donau.
Römische Sehenswürdigkeiten: Römerabteilung im Museum Stadt Miltenberg am Schnatterloch, römische Abteilung im Museum Bürgstadt an der Mittelmühle, Altstadtkastell und Ostkastell, römischer Töpferofen im heutigen Haus "Maria Regina", Wachtürme, Rundwanderung "M1 Römer-Weg".
Weitere Sehenswürdigkeiten: Historische Altstadt, Museum Stadt Miltenberg, Mildenburg mit Museum Burg Miltenberg.
Viele Funde aus dem Numerus-Kastell Miltenberg Ost/Bürgstadt, wie Keramik mit Bildern und Inschriften, Schreibgeräte, Schmuck und viele Gegenstände des damaligen Alltags können in der "Römischen Abteilung" besichtigt werden. Mittelpunkt der Ausstellung ist eine nachgebaute Herdstelle, deren Boden teilweise mit Originalsteinen versehen ist.
Museum Bürgstadt
Am Mühlgraben 1
63927 Bürgstadt
Tel. 09371-97380
www.hgv-buergstadt.de
Die römische Präsenz hat in Miltenberg bleibende und bedeutende Spuren hinterlassen. Bereits beim Bau der Eisenbahn 1875 wurde das Areal des Limeskastells Miltenberg Altstadt angeschnitten. Aber erst nach mehrjährigen Grabungskampagnen zwischen 1970 und 1976 sowie 1988 bis 1989 gab die Erde weitere Geheimnisse der römischen Zeit Miltenbergs mit wichtigen Funden frei. Ein beachtlicher Teil davon ist - thematisch aufbereitet - im Museum Stadt Miltenberg zu sehen. auf anderthalb Stockwerken präsentieren sich all die eindrucksvollen Stücke, die während der letzten anderthalb Jahrhunderte aus der Miltenberger Erde geborgen wurden: Victoriasäule, Inschriften- und Weihesteine, ein rätselhafter Toutonenstein, Münzen, Werkzeuge, Waffen, Keramik, Glas und Schmuck sowie ein wunderschönes bronzenes Marsköpfchen sind zu sehen.
Museum Stadt Miltenberg
Hauptstr. 169-175
63897 Miltenberg
Tel. 09371-668504
Das große Kohortenkastell, das so genannte "Altstadtkastell", liegt etwas flussabwärts von Miltenberg. Es hat seinen Namen von der Vorgängersiedlung Miltenbergs, der Stadt Wallhausen. Sie stand buchstäblich auf den Ruinen des römischen Kastells.
Vom "Altstadtkastell", das für 480 Mann, Reiter und Fußsoldaten, ausgelegt war, sind lediglich Mauerreste und Teile des Bades sowie Spuren der mittelalterlichen Nutzung des Areals in Gestalt einer Kirchenruine sichtbar erhalten. Aus einer Inschrift eines Weihealtars aus dem Merkurheiligtum, das auf dem Greinberg stand, geht hervor, dass die Cohors I Sequanorum et Rauracorum equitata in diesem Kastell einquartiert war. Die Truppe hatte das Kastell erst als Holz-Erde-Lager errichtet und dann in Stein ausgebaut.
Außerhalb des Kastells, direkt am Westtor, wurde die Victoriasäule gefunden, die heute im Museum Stadt Miltenberg ausgestellt ist.
Die Reste der römischen Badeanlagen befinden sich unweit der heutigen Kneippanlage bei der Gaststätte "Parkhof" zwischen Miltenberg und Kleinheubach. Bemerkenswert ist, dass die Römer hier bereits warmes und kaltes Fließwasser, ein Abwassersystem und beheizte Fußböden und Wände, sogenannte Hypokausten, hatten - ein Standard an Hygiene und Komfort, der erst im 20. Jahrhundert wieder erreicht wurde. Auch die erste Schriftlichkeit brachten die Römer in die Region; nach dem Abzug der Römer (um 250 n. Chr.) dauerte es einige Jahrhunderte, bis hier wieder geschrieben wurde.
Flussaufwärts, in der Luftlinie 2,3 km vom Altstadtkastell entfernt, liegt das Numeruskastell Miltenberg Ost/Bürgstadt, das "Ostkastell" (86 m x 74 m, für 160 Mann), das den Beginn des Limes am Flussufer sicherte. Das 1912 entdeckte 0,6 ha große Kastell ist heute völlig von Wohnhäusern überbaut. Die Umwehrung war mit vier Toren versehen und von einem Spitzgraben umgeben, die Porta praetoria führte zum Main.
Die "Besatzung" des Ostkastells, Numerus exploratorum Seiopensium, ist ebenfalls durch den Weihestein vom Merkurheiligtum am Greinberg bekannt. Auf dem Greinberg, direkt oberhalb von Miltenberg, befand sich ein Tempelbezirk. Einige Weihesteine befinden sich heute im Museum Stadt Miltenberg. An dieser Stelle gab es voher schon zu keltischer Zeit ein hölzernes Heiligtum.
In den Kastellen waren Auxiliartruppen aus den römischen Provinzen stationiert, denen bei ehrenhafter Entlassung nach 25 Dienstjahren das römische Bürgerrecht verliehen wurde. In den Lagerdörfern davor lebten Frauen und Kinder, Handwerker und ehemalige Soldaten. Von der Zivilsiedlung des nicht sichtbaren Numeruskastells Miltenberg Ost/Bürgstadt konnte bei Baumaßnahmen ein ausgegrabener Töpferofen erhalten und restauriert werden, der im Haus Maria Regina (Caritas Altersheim) zugänglich ist. Dort bieten Schautafeln und ein Film zusätzliche Informationen. Erläuterungen zur Geschichte der Römer im Raum Miltenberg geben Informationstafeln am "Parkhof", an der Alten Volksschule (zwischen Main und St. Jakobus), in Bürgstadt (Am Stadtweg) und bei den Wachtürmen.
Sie möchten gerne mehr über die Römer in und um Miltenberg erfahren? Fragen Sie nach Führungen mit Historiker Wilhelm Otto Keller oder Limes-Cicerona Dorothea Zöller.
Der M1 Römer-Weg ist ein vom Odenwaldklub zertifizierter Qualitätsrundwanderweg und mit einem grünen M1 auf weißem Grund gekennzeichnet. Die für die Zertifizierung relevanten Qualitätskriterien versprechen ein besonderes Natur- und Wandererlebnis.
Der M1 Römer-Weg beginnt am Marktplatz (Schnatterloch). Gehen Sie an der Stadtpfarrkirche St. Jakobus vorbei zum Main und an der neuen Mainpromenade mainabwärts nach Westen. Beim Schwertfegertor (Parkplatz) überqueren Sie die Mainstraße und gehen den Bismarckweg über Treppen den Berg hinauf. Oben angekommen, gehen Sie rechts und von dort im weiten Bogen, mit herrlichen Ausblicken über Miltenberg, das Main- und Mudtal, auf die Höhe des Greinberges zum Ringwall, dessen Alter Experten auf 3000 Jahre schätzen. Seine maximale Ausdehnung beträgt 600 mal 400 Meter. In der Nähe des Ringwalls wurde 1878 ein geheimnisvoller Toutonenstein gefunden, dessen Inschrift bis heute nicht gedeutet werden konnte. Hier huldigten die Römer dem Gott Merkur. Funde befinden sich im Museum Stadt Miltenberg.
Der M1 führt nur ein kurzes Stück über den südöstlichen Teil des Ringwalls und verläuft dann, auf einem Pfad auf der Höhe des Berges bleibend, Richtung Haagsaussicht. An der Haagsaussicht, wo zwischen 1890 und 1980 Buntsandstein abgebaut wurde, können Sie die grandiose Aussicht über das Maintal genießen. Bei guter Sicht sind die Höhen des Taunus mit dem Feldberg zu erkennen. Folgen Sie dem Weg weiter bis zum Steinkreuz. Ab hier gehen Sie den Limeswanderweg bergab. Dort finden Sie die Grundmauern von römischen Wachtürmen und einige informative Schautafeln zum Leben an diesem Schnittpunkt von Rom und Germanien. Beim Schützenhaus verlässt der M1 links abbiegend den Limeswanderweg. Etwas oberhalb der Stadtgrenze von Miltenberg gehen wir in einem langen Bogen durch den Wald bis zum Ottostein und gelangen über das Felsenmeer zurück zum Marktplatz. Kurz vorher, bei der Unterführung Conradyweg, lohnt sich ein Abstecher zur Mildenburg.
15,5 km, 4,40 h, bei 495 Höhenmetern - Mittel
Die Wachtürme des Limes wurden um 1890 durch die Reichslimeskommission ergraben. In den Jahren 2010 und 2011 wurden die Fundamente von drei Wachtürmen entlang des Limes-Wanderwegs nachgebaut und dabei Schutt- und Trümmerfelder konserviert.
Auch hier informieren Schautafeln.
Tourist-Information
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Tel. 0 93 71 / 404-119
Fax 0 93 71 / 94 88 944
Ankergasse 16
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Tel.: 09371/97370
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Wenschdorf 62
63897 Miltenberg
Tel.: 09371/3623
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Hauptstraße 31
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